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Ein Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) ist ein Konzept im Kontext energetischer Sanierungsmaßnahmen für Gebäude. Der iSFP ist ein individuell auf ein bestimmtes Gebäude zugeschnittener Plan, der die notwendigen Schritte und Maßnahmen für eine energetische Sanierung festlegt. Ziel ist es, die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern, den Energieverbrauch zu reduzieren und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern.

Der iSFP berücksichtigt die individuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse eines Gebäudes, um maßgeschneiderte Empfehlungen für energetische Verbesserungen zu geben.

Typischerweise beinhaltet ein Individueller Sanierungsfahrplan:

  1. Bestandsaufnahme:
    • Analyse des aktuellen energetischen Zustands des Gebäudes, einschließlich der Heizungsanlage, der Gebäudehülle und eventuell vorhandener erneuerbarer Energiequellen.
  2. Energiebedarfsberechnung:
    • Ermittlung des Energiebedarfs des Gebäudes, um den Grad der notwendigen Sanierungsmaßnahmen zu bestimmen.
  3. Maßnahmenkatalog:
    • Entwicklung eines Katalogs von Sanierungsmaßnahmen, der auf die spezifischen Anforderungen des Gebäudes abgestimmt ist. Dies kann die Verbesserung der Dämmung, den Austausch von Fenstern, den Einsatz effizienterer Heizungstechnologien und den Einsatz erneuerbarer Energien umfassen.
  4. Wirtschaftlichkeitsberechnung:
    • Bewertung der Wirtschaftlichkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen unter Berücksichtigung der Investitionskosten, der zu erwartenden Energieeinsparungen und möglicher Fördermittel.
  5. Umsetzungsplan:
    • Erstellung eines konkreten Umsetzungsplans, der die Reihenfolge der Maßnahmen und den zeitlichen Ablauf festlegt.

Der Individuelle Sanierungsfahrplan dient als Leitfaden für Eigentümer, Architekten, Energieberater und Handwerker, um eine systematische und effiziente Sanierung durchzuführen. Die Erstellung und Umsetzung eines iSFP kann dazu beitragen, energetische Potenziale optimal auszuschöpfen und die langfristige Nachhaltigkeit von Gebäuden zu verbessern.

Ein Energie-Effizienz-Experte spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen Kontexten, insbesondere im Bereich von Gebäuden und energetischen Sanierungsmaßnahmen. Hier sind einige Gründe, warum Sie die Dienste eines Energie-Effizienz-Experten in Betracht ziehen sollten:

  1. Gebäudeanalyse und Beratung:
    • Ein Experte kann eine umfassende Analyse Ihres Gebäudes durchführen, um energetische Schwachstellen zu identifizieren und Empfehlungen für Verbesserungen abzugeben. Dies kann die Gebäudehülle, Heizungsanlagen, Lüftungssysteme und andere energetische Aspekte umfassen.
  2. Energieeinsparpotenziale erkennen:
    • Durch die Fachkenntnisse des Experten können potenzielle Energieeinsparpotenziale ermittelt werden. Dies ermöglicht es, gezielte Maßnahmen zu planen, um den Energieverbrauch zu reduzieren und die Energieeffizienz zu steigern.
  3. Erstellung von Energiekonzepten:
    • Ein Energie-Effizienz-Experte kann maßgeschneiderte Energiekonzepte entwickeln, die auf die individuellen Anforderungen und Gegebenheiten Ihres Gebäudes zugeschnitten sind. Dies umfasst häufig die Kombination verschiedener Maßnahmen für einen ganzheitlichen Ansatz.
  4. Unterstützung bei Fördermittel und Finanzierung:
    • Der Experte kann Sie über verfügbare Fördermittel informieren und Ihnen bei der Beantragung helfen. Zudem kann er bei der Einschätzung der Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen und der Auswahl geeigneter Finanzierungsoptionen unterstützen.
  5. Qualitätssicherung von Sanierungsmaßnahmen:
    • Bei der Umsetzung von energetischen Sanierungsmaßnahmen sorgt ein Experte für die fachgerechte Ausführung. Dies umfasst die Überprüfung der Arbeiten, die Einhaltung von Standards und die Sicherstellung, dass die angestrebten Energieeffizienzziele erreicht werden.
  6. Beratung zu erneuerbaren Energien:
    • Ein Experte kann Ihnen auch bei der Integration erneuerbarer Energien wie Photovoltaik, Solarthermie oder Wärmepumpen in Ihr Energiekonzept helfen und die optimale Nutzung dieser Technologien empfehlen.
  7. Energieausweis und rechtliche Anforderungen:
    • Ein Energie-Effizienz-Experte kann bei der Erstellung von Energieausweisen für Gebäude unterstützen und Sie über geltende rechtliche Anforderungen im Bereich Energieeffizienz informieren.

Die Inanspruchnahme eines Energie-Effizienz-Experten kann somit dazu beitragen, die Energieeffizienz Ihres Gebäudes zu maximieren, Kosten zu senken und einen nachhaltigen Umgang mit Energie zu fördern.

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Eine Einzelmaßnahme für die Gebäudehülle bezieht sich auf gezielte energetische Verbesserungen an der äußeren Hülle eines Gebäudes. Dazu gehören beispielsweise Maßnahmen wie die Dämmung von Dach, Fassade oder Keller sowie der Austausch von Fenstern und Türen. Durch die Förderung dieser spezifischen Maßnahmen sollen energetische Schwachstellen behoben und der Wärmeschutz des Gebäudes verbessert werden.

Eine Einzelmaßnahme für die Gebäudetechnik im Rahmen der BEG bezieht sich auf gezielte Optimierungen oder Erneuerungen von technischen Systemen im Gebäude. Dies kann die Erneuerung oder Optimierung von Heizungsanlagen, Lüftungssystemen oder der Einsatz effizienter Wärmeerzeuger umfassen. Ziel ist es, den Energieverbrauch dieser technischen Systeme zu reduzieren und somit die Gesamteffizienz des Gebäudes zu steigern.

Ein KfW-Effizienzhaus ist ein Gebäude, das bestimmte energetische Anforderungen erfüllt und daher von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Deutschland gefördert wird. Diese Förderung ist sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude möglich und basiert auf verschiedenen Effizienzhaus-Standards, die unterschiedliche Anforderungen an die Energieeffizienz stellen. Hierbei wird zwischen KfW-Effizienzhäusern für Neubauten und KfW-Effizienzhaus-Sanierungen für Bestandsgebäude unterschieden.

KfW-Effizienzhaus im Neubau:

  • Bei einem Neubau wird die Energieeffizienz des Gebäudes nach dem KfW-Effizienzhaus-Standard bewertet. Die Bewertung erfolgt anhand des Primärenergiebedarfs und des Transmissionswärmeverlustes des Gebäudes. Je niedriger der erreichte Effizienzhaus-Standard, desto energieeffizienter ist das Gebäude. Seit 2024 muss bei Neubauten für den Erhalt der KfW - Förderung eine Nachhaltigkeitsanalyse mittels Ökobilanz (LCA) oder ganzheitliche Nachhaltigkeitszertifizierung vorliegen.

KfW-Effizienzhaus bei Bestandssanierung:

  • Bei der Sanierung von Bestandsgebäuden wird ebenfalls der Energieeffizienzstandard als KfW-Effizienzhaus angewendet. Die KfW bietet verschiedene Förderprogramme für die Sanierung an, die sich nach dem erreichten Effizienzhaus-Standard richten. Auch hier gibt es verschiedene Stufen von KfW-Effizienzhaus 115 bis KfW-Effizienzhaus Denkmal (speziell für denkmalgeschützte Gebäude). Die Förderung kann sowohl Zuschüsse als auch zinsgünstige Kredite umfassen.

Die Förderung durch die KfW soll Anreize schaffen, umweltfreundliche und energieeffiziente Bau- und Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Dabei werden nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch der Einsatz erneuerbarer Energien und andere ökologische Aspekte berücksichtigt. Bauherren und Sanierer können von finanziellen Vorteilen und günstigen Krediten profitieren, wenn sie die definierten Standards für ein KfW-Effizienzhaus erreichen.

Eine Nachhaltigkeitszertifizierung im Zusammenhang mit Förderungen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bezweckt die Anerkennung und Auszeichnung von Bauvorhaben, die bestimmte nachhaltige Standards erfüllen. Solche Zertifizierungen sollen sicherstellen, dass Bauprojekte ökologische, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigen, um eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Bauweise zu fördern. Im Kontext der KfW-Förderprogramme können verschiedene Nachhaltigkeitszertifikate relevant sein, wie zum Beispiel:

DGNB-Zertifikat (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen):

  • Die DGNB-Zertifizierung bewertet Gebäude anhand verschiedener Kriterien wie Energieeffizienz, Ressourcenschonung, soziale und ökologische Verträglichkeit. Gebäude, die die Anforderungen erfüllen, können von der KfW besonders gefördert werden.

Das Ziel dieser Zertifizierungen besteht darin, den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu fördern, die Umweltauswirkungen zu minimieren und gleichzeitig eine hohe Lebensqualität in den Gebäuden zu gewährleisten. Durch die Anerkennung solcher Zertifikate ermöglicht die KfW gezielte Förderungen und Finanzierungskonditionen für Bauherren, die sich für nachhaltiges Bauen entscheiden. Dies trägt dazu bei, den Einsatz von umweltfreundlichen Bautechnologien und die Umsetzung von energieeffizienten Bauvorhaben zu unterstützen.

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